// Defender //

Dieses Spiel stammt aus dem Jahr 1981 und ich habe es auf der Atari 2600 Konsole gespielt.


Der Zustand des Automaten war wie folgt:
+ Automat komplett
+ Kabelbaum unverbastelt
+ Artworks noch sehr gut erhalten
+ Ersatzteile vorhanden
+ Marquee sehr gut
+ Bezel sehr gut

- Innen stark verschimmelt
- Gehäuse stinkt wegen des Schimmels
- CP durch Zigaretten völlig zerstört
- einige Teile verrostet
- Wasserschaden oben am Gehäuse
- Kassenbügellöcher
- 115V-Versorgung
- kein Kassenschloss vorhanden

#Zustand zu Beginn

Hier ist der Zustand vor der Restauration zu sehen.



Auf das Controlpanel wurden zwei Bleche genietet. Wahrscheinlich ist es darunter zerstört.




Auf der Oberseite ist das Holz leicht aufgequollen.




Doch das Hauptproblem war der Schimmel im Innern.



Nachdem ich das Blech mit den PCBs entfernt hatte, zeigte sich das ganze Ausmaß.


#Gehäuse

Als aller erstes musste der gesamte Schimmel entfernt werden.
Dazu habe ich das Gehäuse mit einem Schimmel Ex Spray behandelt.
Das ganze muss natürlich im Freien gemacht werden, da das Spray viel Chlor enthält.
Dies löst den Schimmel auf und neutralisiert den Geruch.
Zum Schluss habe ich dann mit einem Essigreiner alles ausgerieben.

Nun konnte die eigentliche Aufarbeitung beginnen.
Zunächst wurde die Oberseite angeschliffen, gespachtelt und frisch lackiert.



Die Artworks an den Seiten sahen noch richtig schön aus - lediglich ein paar kleinere Kratzer.
Allerdings war das Holz völlig spröde.


Daher habe ich versucht, das Holz aufzupolieren.
Dies hat auf der rechten Seite super funktioniert.
Die Oberfläche fühlte sich wieder gut an und die Farben leuchteten wieder.


Leider hat dies auf der Linken- und Frontseite nicht geklappt.
Das Poliermittel hat sich in den Mikrorissen im Holz festgesetzt.


Daher wurde auf den beiden Seiten das Artwork maskiert und mit schwarzem Lack ausgebessert.


Glücklicherweise konnte ich so die originalen Artworks retten.


#Trafo und Power Supply

Das Brett mit dem Trafo und Netzteil wurde ausgebaut und gründlich gereinigt.




Da das weiße Brett etwas angegriffen war, habe ich es angeschliffen und schwarz lackiert.


Im Anschluss wurde der Umbau auf 230V durchgeführt.
Dazu musste an dem markierten Stecker der Jumperdraht umgesteckt werden.


Das Netzteil funktionierte noch. Zur Sicherheit habe ich bei der Aktion einige Elkos getauscht.


#Marquee-Beleuchtung

Die Marqueebeleuchtung war defekt. Leider ist hier keine EU-Röhrengröße verbaut.


Allerdings wurden die Röhrensockel auf dem Metallblech befestigt. Diese können leicht versetzt werden.


Der Ballast ist stark genug für eine standard Röhrengröße.
Bei der Aktion habe ich die defekten Anschlussleitungen erneuert.




Nach dem Zusammenbau leuchtete leider die Röhre nicht.
Der Grund war der defekte Ballast. Daher wurde dieser ausgetauscht.


#PCBs

Zuerst versuchte ich die original PCB zu retten.
Dazu musste diese vom Batteriefraß befreit werden.


Danach wurden etliche TTLs erneuert und die RAMs durch neue ersetzt.
Und zwar wurden 4164er RAMs verwendet und der entsprechende Mod gemacht.
Diese RAMs verwenden Standardspannungen und sind weniger anfällig.




Danach wurde das ROM-Board überprüft. Fast alle ROMs waren defekt und mussten ausgetauscht werden.


Das Ergebnis war ein konstantes Fehlerbild.


Die Fehlersuche ging weiter. Dabei wurden noch einige TTLs getauscht.



Immer noch nur ein grünes Fehlerbild.


Irgendwann bekam ich dann von einem Arcadekollegen ein Savegame Kit.
Dadurch werden die ROMs vom ROM-Board nicht verwendet.
Doch immer noch kein Erfolg. Da das Board so angegriffen war (Rost und Batteriefraß),
habe ich zwei defekte Boards aus den USA importiert und aus beiden ein ganzes gebaut.

Nun startete zwar das Spiel, aber mit massiven Grafikfehlern.
Ich hatte dann noch weitere TTLs getauscht. Allerdings gab ich irgendwann auf.
Der Kollege half mir schließlich nochmal: Schuld war letztlich ein Kurzschluss auf dem ROM-Board.

Das Blech wurde dann noch aufgearbeitet, sodass die Platinen wieder montiert werden konnten.


#Coindoor

Die Coindoor sah außen noch recht gut aus.


Innen dagegen war sie massiv verrostet.


Daher wurde sie komplett zerlegt und Stück für Stück aufgearbeitet.
Dazu wurden bspw. neue Inlays gebaut.
Diese habe ich selbst gedruckt uns aus Plexiglas hergestellt.



Innen wurden alle Teile von Rost befreit und wo nötig mit Silberlack lackiert.
Ansonsten wurden alle Metallteile aufpoliert.


Abschließend ein neues Schloss eingebaut und die Coindoor wieder montiert.



#Control Panel

Beim Controlpanel habe ich die beiden Bleche entfernt.
Wie zu erwarten war, war das CP völlig zerstört.


Daher habe ich alles zerlegt und mir ein neues CP gebaut.




Alle Teile wurden von Rost befreit.



Der Joystick und alle Kontakte wurden aufgearbeitet.



Im Internet habe ich ein Plexiglas mit einer besonders harten und kratzfesten Oberfläche auf Maß bestellt.


Dann wurden die Bohrungen vom alten CP übertragen und ausgebohrt.
Anschließend die Joystick Öffnung gefräst.



Der Aufkleber für die Rückseite des Plexis habe ich am PC überarbeitet und mir drucken lassen.
Nachdem dieser aufgeklebt war, konnten neue Buttons eingebaut werden.




#Monitor

Der Monitor wurde aufgrund des Schimmels und der Feuchtigkeit ebenfalls gereinigt.
Dazu erstmal alles zerlegt.



Der Metallrahmen wurde vom Rost befreit und schwarz lackiert.



Das Masseband war weggerostet - daher habe ich ein neues angebracht.


Das Chassis bekam eine Elko Kur. Darüber hinaus war ein Widerstand durchgebrannt.


Bei der Width-Spule ist der Ferritkern ausgebrochen. Wurde wieder zusammengeklebt.


Dann wurde alles zusammengebaut und die Versorgungsspannung wurde auf 120V eingestellt.


Der Monitor funktionierte auf Anhieb. Allerdings waren die Farben der Röhre platt.
Ich habe eine Regeneration mit dem Müter versucht, aber besser als auf dem Foto wurde es nicht.


Daher habe ich bei einem CRT-Profi mir eine Röhre auf das G07-Chassis anpassen lassen.


Wieder alles zusammengebaut und getestet.


Leider ging in der Zwischenzeit auf der PCB etwas kaputt.
Und zwar fehlt das "Serial 1" Signal.


Generiert wird es allerdings korrekt. Es lag eine Unterbrechung des Traces vor.
Nachdem ich das repariert hatte, folgte der nächste Test.


Auf den 7489er RAMs kam an Pin 3 kein Steuersignal an.


Durch das viele Hin- und Herrücken des Cabs hatte sich ein LS10 aus dem Sockel gelöst.
Nun hatte ich ein korrektes Bild mit satten Farben und super Schärfe.


#Plastik Bezel

Das Plastik Bezel war ziemlich mitgenommen: Dreck, Schimmel, Kratzer und Zigarettenspuren.



Nach der gründlichen Reinigung ging es den tiefen Kratzern an den Kragen.


Dazu wurde das Plastik geschliffen; angefangen mit 120er bis hin zu 1000er Körnung.


Abschließend wurde es vorsichtig mit dem Polierfließ auf Hochglanz gebracht.



#Fazit

Fazit und Bilder kommen noch...


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